Traditioneller Anstrich des holzverkleideten Wirtschaftsteils an einem alten Allgäuer Bauernhof |
verlassene Hofstätte |
Prächtig gepflegt: die Aleuthemühle |
Mobiler Tomatenanbau |
Dieser extravagante Hahn wurde von den Hennen sehr umworben |
Soweit man blickt, keine Kühe auf den Wiesen! |
Etwa auf der Hälfte der Strecke "Auf'm Buch" hat man einen phantastischen Ausblick auf das Alpenpanorama. Ziemlich erschütternd fanden wir, wie wenig Bauern in der Gegend ihre Kühe noch austreiben...so wie wir uns vor nicht allzu langer Zeit an den Anblick von Kuherden gewöhnten, denen die Hörner fehlen, so scheint man sich jetzt an kuhlose Wiesen gewöhnen zu müssen (und nein, es war nicht zu heiss und es war auch nicht zur Melkzeit, es waren gar keine Zäune da, die auf Beweidung schließen lassen könnten). Näher an Sulzberg gab es wieder vereinzelt Kuhherden auf der Weide, manche sogar behornt.
Die "Grenzmarke 46" bezeichnet die Wildbanngrenze von 1059 zwischen Kempten und Augsburg. Die auf der Grenzmarke ausgehauenen Buchstaben K für Kempten auf der Nordseite und A für Augsburg auf der Südseite stammen von 1725. Bis bezeichnete diese Grenzmarke 1927 die Landkreisgrenze zwischen Kempten und Sonthofen.
Neben diesem Ausguck - auch ohne da hinauf zu steigen hat man hier schon einen wunderbaren Blick - steht eine Tafel mit Daten zum Leben des Salierkaisers Heinrich IV. Heinrich wurde 1053 im Alter von drei Jahren zum deutschen König gekrönt. Auch heute noch ist er durch seinen "Gang nach Canossa" 1077 vielen Zeitgenossen geläufig. Nach seiner zweiten Bannung durch Papst Gregor VII. im Jahre 1080 zog er jedoch mit seinem Heer nach Rom und setzte den Papst 1081 ab. Am 31.03.1084 wurde Heinrich IV. zum Kaiser gekrönt. Auf der Tafel ist für das Jahr 1096 vermerkt: "Erster Kreuzzug, Judenpogrome in Deutschland, Gesetz von Kaiser Heinrich IV. zum Schutz der Juden" (siehe Wikipedia zum "Wormser Privileg"). Was Heinrich mit der Gegend zu tun hat steht unter dem Jahr 1059: "Im Namen ihres Sohnes Heinrich IV. verleiht Kaiserin Agnes an Bischof Heinrich von Augsburg die Forst- und Wildbannrechte über ein Gebiet von Landsberg/Lech bis ins kleine Walsertal". Vermutlich ist dies die Urkunde, in der die Orte Sulzberg und Moosbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt werden ( "Es wird in einer Urkunde des Kaisers Heinrich IV. von Sulzberg als „Sulceberch“ und Moosbach als „Mosebach“ berichtet." - Wikipedia unter dem Stichwort "Sulzberg")
Das mit Abstand älteste historische Zeugnis findet sich kurz vor der Rückkehr in den Ort: ein Findling aus Schrattenkalk, dessen Entstehung bis in das Erdmittelalter in die Kreidezeit reicht. Die Kreidezeit herrschte vor 137 bis 67 Millionen Jahren - da gab es schon Blütenpflanzen, Ammoniten und auch Dinosaurier. Ein abschmelzender Gletscher ließ diesen seltenen Findling hier zurück. Schrattenkalkschichten finden sich am Grünten, mehr noch auf dem eindrucksvollen
Gottesackerplateau am Hohen Ifen.
Die zweite Hälfte des Heinrichwegs in Richtung Ottacker gehen wir dann ein anderes Mal....
mehr aus Sulzberg bei Gartenkunst oder Wege nach Eden: Der Kreislehrgarten Oberallgäu
Bilder: Handypics von Stephan
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen