Sonntag, 3. Juni 2012

Bara´s Garten - Rundgang durch einen Gemeinschaftsgarten in der Stadt


Heute ist vielerorts Tag des offenen Gartentors, womit ich mich hiermit virtuell anschließen möchte.
In unserem Haus leben vom Souterrain bis unters Walmdach vier Parteien. Das Grundstück ist L-förmig und hat eine Fläche von ungefähr tausend Quadratmetern. Das Gelände neigt sich nach Norden, man geht von der Straße aus eben ins Haus, der größte Teil des Gartens liegt aber eine Etage darunter auf der Kellerebene. Einen Teil des Gartens nutzen wir gemeinsam, hier gibt es ein Holzlager, die Wäscheleine, den Grillplatz, mehre Sitzecken und den Zugang zu der unterkellerten Garage, die mit ihrem Walmdach von hier unten ein bisschen an Göthes Gartenhaus erinnert. Jedenfalls mit etwas Phantasie und leicht zusammengekniffenen Augen...
Die Hangneigung ist mit einer Mauer aufgefangen, so dass sich noch ein Treppchen runter ein weiterer Bereich anschließt. Das ist der Bereich, den ich inzwischen seit acht Jahren bewirtschafte und gestalte.

So schaut man vom Hauseingang in den Garten. Der Weinstock links wächst an der Westwand und reicht schon fast bis zum Balkon im ersten Stock. Die Buchsumfassung habe ich gepflanzt, damit die Beete auch im Winter eine Struktur haben.
"Ja da blüht ja gar nix"...doch, schon, aber man sieht es in all dem fluoriszierenden Grün auf den Bildern nicht. Na gut, momentan nur die zarten kleinen Blümchen wie die Akelei und Geranium. Die einzigen Prachtstauden momentan sind meine wenigen Iris, denen ich ein eigenes Kapitel widmen werde. Und meine erste intersektionelle Pfingstrosenhybride Court Jester. Die bekommt auch einen eigenen Eintrag.

Ein Blick von der Haustür direkt nach unten Richtung Norden. An diesem Platz kann man die letzen Sonnenstrahlen genießen und das wunderbare abendliche Streiflicht über dem Buchsparterre. Dieser Platz gehört zum gemeinsamen Bereich.

Der Blick vom Hauseingang nach Westen - Holzschopf mit Kletterhortensie, Wäscheleine und ein weiterer Sitzplatz unter dem Frühapfelbaum. Bei den Nachbarn ist dieser Bereich asphaltiert - haben wir ein Glück! Die Hecke aus Hainbuche ist bewusst so niedrig, denn so kann man gelegentlich ein Schwätzchen nach drüben halten.


Hier sind wir unten auf der "Kellerebene". Das Tolle ist, man ist völlig von der Straße weg und hat einen ganz eigenen Raum. Hinten steht mein Pflanztisch und neben der Tür hängt ein Erdsieb. Gestalterisch und vor allem aufräumtechnisch gesehen ist hier noch Luft nach oben. Oben rechts hat sich die Nachbarin einen Sichtschutz für ihr Garagendachgärtchen aufgebaut, der langsam von unserer Kletterhortensie begrünt wird. Links ein relativ junger Boskoopapfel, rechts die Rose "Comte de Chambord", die schon bald aufblüht. Der etwas seltsame Rasenschnitt ist meinem Herz für Gänseblümchen geschuldet.




Hier nun das nächste Treppchen runter in "meinem" Bereich. Die Mauer hat mein Liebster lang vor meiner Zeit aus Fundstücken und Abbruchsteinen vom Grundstück gebaut. Der Bogen und der kleine Buddha sind erst seit letzem Jahr an dieser Stelle. Der untere Garten wirkte immer wie ein Durchgangsbereich, das fühlt sich jetzt anders an. Hinten sieht man die Treppe auf die Eingangsebene, hinter der Mauer oben ist ein kleiner Parkplatz. Die Hausmauern haben übrigends wirklich eine leicht grünstichige Farbe!


Apropos Durchgangsbereich: am nördlichen Ende kommt noch mal ein Treppchen...und da unten werkelt gerade die Schwiegermama in ihrem Garten. Rechts im Bild der schneckengeschütze Bereich mit dem Zaun drumherum, links dient er nur dazu, dass die Amseln nicht den ganzen Mulch unter den Beerensträuchern in den Rasen schleudern. Allerdings ist "Rasen" nicht so ganz korrekt...





Der Blick ein wenig weiter nach rechts...Den Pavillon habe ich mir letztes Jahr nach langem Ringen geleistet. Er steht mittags im Schatten des Zwetschgenbaums, abends bekommen die Pflanzen noch etwas Streiflicht ab. Ich habe Clematis dorthin gepflanzt, die sich bis jetzt sehr schön entwickeln.


An dem Platz unterm Zwetschenbaum wird meist nur Gartengerät oder frisch geerntete Kräuter abgelegt. Manchmal lässt sich auch die erschöpfte Gärtnerin dort nieder und sinniert über das weitere Vorgehen, gelegentlich auch der erschöpfte Lebensgefährte, der dann die Liebste beim Buddeln und Züpfeln beobachtet und das Neueste  vom Tage zum Besten gibt.







Hier der untere Bereich mit Fisheye-Effekt - so schaut er riesig aus...die beiden Obstbäume, eine Zwetschge und eine Mirabelle, sind aber auch schon ausgewachsen.









Jetzt geht es wieder nach oben - mit einem Blick über den Garten, die Stadt und in die weite Allgäuer Landschaft. Bei Westwind hören wir nicht nur den Lärm vom städtischen Ring, sondern auch die Kuhglocken vom "Mariaberg". Und manchmal riecht es kräftig nach Landluft...


Vom ersten Stock aus schaut alles schon ganz klein aus. Ganz unten links: die Kompostanlage. Wir haben das System bei einem regionalen Baustoffhändler erstanden. Seitdem sieht es da unten aufgeräumt aus. So leicht lässt sich eine Gartenfrau glücklich machen...



Von ganz oben, wo wir wohnen, ist es elend weit weg bis zum Garten. Aber dafür sieht man, ob es unten gerade Kuchen gibt. Und ob vielleicht noch ein Stückchen zu haben wäre...Dieser Gartenteil gehört zur Souterrainwohnung. Der Weg an der Nordseite des Hauses hat nach Osten ein Törchen Richtung Stadt, nach Westen geht es zum allgemeinen Bereich mit der schönen Abendsonne.





Willkommen auf Balkonien! Die extra angefertigten Container aus Cortenstahl kamen mir anfangs riesig vor, aber sie quellen schon über. Hornveilchen vernichten geht gar nicht, da müssen die Küchenkräuter erstmal mit weniger Platz zurechtkommen. Container für die andere Balkonseite sind schon angefragt...


Und nun bitte auf der Duftbank Platz nehmen...diese ausgewählten Hornveilchen duften nämlich alle, und das ist bei warmen Wetter auf Nasenhöhe schon ein Erlebnis! Unten stehen noch ein duftender Oleander, ein Zitronenbäumchen, oben Ananasminze und eine Art Gewürztagetes. Platz ist auch noch...
Gärtnerfreund, kommst du ins Allgäu und möchtest auf einen Gartenrundgang und vielleicht einen Kaffee vorbeischauen...bitte über meine Webseite unter Kontakt anmelden.

5 Kommentare:

  1. Schön hast Du bzw. habt Ihr es da! Gärten, die von mehreren Parteien gemeinsam bewirtschaftet werden, finde ich immer besonders spannend ...aber ich vermute mal, dass Du die Obergärtnerin dort bist ;-)
    LG Martina

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    1. liebe Martina, das trifft es ziemlich genau, nur meine "Mitbewohnerin" ganz unten hat da Ambitionen

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  2. Ich finde , ihr habt euch gemeinsam ein richtiges Paradies geschaffen :) das ist übrigens eine wunderbare Idee, so etwas gemeinsam zu gestalten und auch zu genießen.. Man weiss ja auch, dass Natur und Garten verbindet.


    .

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  3. Gemeinsam arbeiten und genießen - eine wundervolle Vorstellung.
    Ich wünsche Euch, dass Ihr das noch lange Jahre in Harmonie miteinander hin bekommt.
    GLG Heidi

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    1. Hallo Heidi, das ist zwar ein z.T. gemeinschaftlich genutzter Garten, den größten Bereich versorge ich allerdings allein und die anderen genießen dann... gemeinschaftlich findet gelegentlich ein Grillabend statt. Passt aber schon so!
      Liebe Grüße, Barbara

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