„New Kreuterbuch / in welchem nit allein die gantz histori / das ist / namen / gestalt / statt und zeit der wachsung / natur / krafft und würckung / des meysten theyls der Kreuter so in Teutschen unnd andern Landen wachsen / mit dem besten vleiß beschrieben / sonder auch allerderselben wurtzel / stengel / bletter / blümen / samen / frücht / und in summa die gantze gestalt / allso artlich und kunstlich abgebildet ... ist.“
Dieses Schild steht in Bad Wörishofen vor dem Kräutergarten |
Die vier Beete um den Brunnen sind in die Bereiche Zierpflanzen, Giftpflanzen, Kräutern und Gemüse aufgeteilt
Es gibt auch eine Kräuterbank, ein im Mittelalter verbreitetes Gartenmöbel. Ob Leonhart Fuchs wohl auf einer solchen Bank ausgeruht und seinen Garten angeschaut hat?
Aber jetzt kommt die spannende Entdeckung: natürlich habe ich im Internet nach dem Buch gesucht. Tatsächlich gibt es mehrere Ausgaben von Nachdrucken, die man über das ZVAB bestellen kann.
Und: Die Stadtbibliothek Ulm hat ihr kostbares Originalexemplar „Ex Bibliotheca Leonhardi Fuchsiie“ komplett online gestellt. Unter dem Link http://www.ulm.de/buecher/lfnkb1543/ ist das ganze Werk vom Einband bis zur Seite 894 zu bewundern. Auf Seite sechs ist der Autor in prächtigem Gewand abgebildet, auf der Seite 890 macht man sogar die Bekanntschaft der Maler (Illustratoren) Heinrich Füllmauer und Albert Meyer und des Formschneiders (Holzschneiders) Veit Rudolph Speckle, deren detailgenaue Holzschnitte das Buch illustrieren. „Getruckt zu Basell durch Michael Isengrin 1543“ ist es eines der frühesten gedruckten Bücher, in denen die Porträts der Illustratoren abgebildet wurden.
Diese Entdeckung ist der schnellen Fertigstellung eines Artikels nicht gerade förderlich, denn die Möglichkeit, in einem Buch zu blättern, das vor nahezu 500 Jahren gedruckt wurde und dabei wirkt, als hätte man es gerade aus Fuchs´ Bücherschrank entnommen, ist einfach zu faszinierend!