Dienstag, 31. März 2015

Frühlingsgarten im Rheinland

Der Plan, den langen Winter im Allgäu durch Aufenthalte im Rheinland zu strategisch günstigen Zeiten ( im März, wenn man im Allgäu noch zum Skifahren geht) und im November (wenn im Allgäu die Gartensaison durch kurzen, aber heftigen Frost jäh beendet wurde) abzukürzen lässt sich bisher ganz gut umsetzen. Die Heimat in einer der wärmsten Zonen (Kölner Bucht) in Deutschland zu haben aber als eingefleischter Gartenfreak in einem der kältesten Gebiete des Landes zu leben ist nach wie vor nicht ganz einfach. Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum ich so an der Heimat festhalte…



Ein weiterer ist sicher, dass ich "zuhause" die Erinnerung an meine Familie lebendiger halten kann. An diesem Tisch saßen wir früher zu viert, auf den gleichen Stühlen, jetzt bin nur noch ich da und versammle dort im Geiste meine Lieben. Der erste Morgen nach längerer Abwesenheit ist immer ganz besonders.



Im Garten schaue ich erst nach den kleinen Freuden bevor ich mir überlege, was wo zu tun ist. Die im letzten Jahr gepflanzten Helleborus sind jedenfalls gut über den Winter gekommen und die Farben schöner und kräftiger als ich sie in Erinnerung habe.




Die Krokusse vermehren sich jedes Jahr weiter und sind immer wieder eine große Freude.



Lonicera purpusii ist noch klein und wirkt fragil, ist aber sehr vital und wird dieses Jahr sicher gut zulegen. Viburnum bodnantense 'Charles Lamont', den meine Freundin Gerlinde im letzten Herbst noch mal umgepflanzt hat weil ich seine Wuchskraft falsch eingeschätzt hatte, ist ein echter Rabauke und wächst ungestüm in Höhe und Breite. Den werde ich unter strenger Beobachtung halten müssen...




Nach und nach fällt der Blick auf die Defizite.
Das Gartenhäuschen bräuchte einen auffrischenden Anstrich und ein neues Abschlussbrett am Giebel. Und die völlig aus der Form geratene, hoch aufgeschossene Thuja kommt im Herbst wirklich weg...
Manche Ansichten in dem Garten finde ich wirklich schön, aber wenn ich den Blick schweifen lasse verzage ich doch manchmal. Es gäbe so viel zu tun, zu ändern, zu verschönern… aber wie, wann und was?? 
Der Blick aus dem einen Wohnzimmerfenster hat sich schon sehr verändert, ich habe dunkle Büsche herausgenommen und Frühlingsblüher wie die Lonicera purpusii, den Winterschneeball, Helleborus und Bergeniensorten mit winterschönen Blättern gepflanzt. Der Steckling der Trauerweide (linker Bildrand) sieht gut aus und braucht bald einen neuen Platz.




Perspektive und Bildausschnitt - was das ausmacht und warum Gartenbilder so sehr lügen können wird an den beiden folgenden Bildern deutlich. Meine neuen Nachbarn haben die dichte Sichtschutzhecke im letzten Jahr komplett entfernt. Vorher war da einfach eine grüne Wand…nun freie Aussicht auf die nachbarliche Baustelle. Dieses Jahr wollen sie eine neue Hainbuchenhecke anpflanzen, die nicht so viel Raum beansprucht wie die riesigen Sträucher die dort vorher standen. Aber bis das Bild wieder passt wird es sicher drei Jahre brauchen. Der Vorteil: wir unterhalten uns    nun öfter über den Zaun hinweg und sie haben eine gute Kontrolle darüber, ob sich jemand unbefugt einschleicht. Das ist in der Gegend ein nicht zu verachtender Vorteil.
Die Kamelie "Hagomoro" habe ich nach langem Zögern als Experiment eingepflanzt. Vielleicht braucht sie doch einen anderen Platz, und vielleicht überlebt sie den  Winter doch nicht draußen. Aber schön wäre es...



An der Terrasse sieht es um die Jahreszeit nicht gut aus, wie viel schöner würden hier Bergenien wie 'Abendglocken' oder 'Eroica' wirken…zwischen der Aster deren Reste man vorn links sieht und den Bergenien soll Verbena bonariensis wachsen, vom Austrieb war noch nicht viel zu sehen. 
Im Sommer muss die Terrasse mal mit dem Dampfstrahler gereinigt werden... 


In diesem Bereich rechts vom Gartenhäuschen anschließend neben der geschossenen Thuja Richtung Westen und Nachbarn zur Rechten ist noch viel möglich - bis jetzt wächst dort nur Efeu als Bodendecker und einige Farne die sich dort ausgesamt haben. Hier kämen einige der wintergrünen Farne ganz gut, vielleicht noch Elfenblumen und Helleborus…aber zunächst kommt die Thuja weg und dann kann etwas Neues passieren. 



Was ich dieses Mal geschafft habe: eine sieben Kubik Mulde mit altem Gartenschnitt gefüllt, die sich immer weiter verbreitende Forsythie zurückgeschnitten und den Platz an der Garage so wieder freigelegt. Wo jetzt diese kleine Steinwanne sichtbar ist, ging die Schleppe der Forsythie bis zum Boden. Klar ist dadurch aber auch, dass das Garagentor dringend einen neuen Anstrich braucht. Am besten in einer schönen Farbe, die das Grün aufpeppt und im März schon mal etwas gute Laune verbreitet. Müsste aber zu den lilarosa Astern passen die im Herbst davor blühen...




Lilarosa? Also das ist die Aster zu der die Farbe passen muss…das von mir favorisierte blaustichige Rot geht schon mal nicht, schade. Vielleicht "Bergisch Grün" wie die Fensterläden und Türen der bergischen Häuser…hmm…nee, grün sind ja schon die ganzen Kirschlorbeersträucher und der Efeu… jemand eine Idee? Oder doch einfach silbergrau?



Neu gepflanzt habe ich Miscanthus sinensis 'Morning Light', den eindrucksvollen Kronrhabarber (ich hoffe die Schnecken verschonen den Austrieb), als Experimente Eupathorium, Liriope und die oben schon erwähnte Kamelie. In zwei Monaten schaue ich dann nach wie es ihnen geht…
Und immer weiter bin ich auf der Suche nach passenden Pflanzen, die wenig Pflege brauchen. Winterhärte ist hier nicht so ein großes Thema, dafür aber Resistenz gegen Schnecken, Toleranz gegen Trockenheit, gute allgemeine Gesundheit und ein schöner Anblick besonders im März und im November.  


Wie es um diese Zeit in gut angelegten Gärten aussehen kann und welche Pflanzen dann besonders schön sind habe ich bei "Gartenkunst oder Wege nach Eden" unter dem Thema "Frühlingsbesuche im Bergischen Land" beschrieben. (Da sieht man auf dem Bild von der Gärtnerei Arends auch das "Bergische Grün").

Im letzen Jahr war es um diese Zeit schon etwas weiter, siehe "Frühlingsgarten im Rheinland"








Freitag, 13. März 2015

Winter ade, Frühling juchee

Es wird langsam…



Das war der allerletzte Rest von Schnee auf der Dachterrasse am 09.03.

Blick in den Garten am 09.03. 

Unten im Garten geht es langsam aber sicher von weiss zu grün über - verglichen mit den Bildern vom 5.03. ein deutlicher Fortschritt! 

Blick in den Garten am 13.03.

Und auch bei den Pflanzen tut sich was, manche scheinen wirklich schon unter dem Schnee zu wachsen. Das Milzkraut aus Hilden (Chrysosplenium macrophyllum) hat den Winter nicht nur draußen überlebt, sondern sogar schon einen Blütenstiel ausgebildet. Der Lerchensporn (Corydalis flexuosa 'China Blue' breitet sich immer mehr aus, Schneeglöckchen und Krokusse haben sich gut vermehrt. 

Corydalis (Lerchensporn) 

Schneeglöckchen im Geranium-Teppich 

Cyclamen hederifolium 

 Chrysosplenium macrophyllum, doch härter als gedacht! 

Und Farbe! Krokus 'Yalta' oder 'Vanguard'? 

Am Freitag den 13.03. haben wir die letzten drei hohen Triebe des Haselstrauchs abgesägt und den Klarapfelbaum ausgeschnitten. 

Sonntag, 8. März 2015

Ausflug in den Frühling

Ein sonniger Sonntag, aber noch viel Schnee im Allgäu - die meisten zieht es wohl in die Berge zum Ski fahren, aber wir entfleuchen dem ausklingenden Winter. In Buchenberg ist die Schneedecke geschlossen und auf den Loipen sind die Langläufer unterwegs. Noch in Isny ist es winterlich, aber wir fahren weiter nach Lindau, denn dort ist wirklich der Frühling ausgebrochen. 
Den Mann zieht es zuerst möglichst nah ans Wasser. Mich faszinieren die Reste der alten Hafenbefestigung, die Pfähle im See. Wir flanieren mit hunderten anderen am Ufer der Inselstadt entlang, genießen die Sonne und den Blick auf das Wasser.
Im Hafen studieren wir die Tafeln mit den Bildern von der Geschichte des Hafens. Von 1600 bis 1800 hat sich dort kaum etwas verändert  1853/54 wurden die hölzernen Befestigungen durch die steinernen Molen ersetzt und die Eisenbahn kam bis auf die Insel, mit Gleisen bis ans Wasser, wo die Güterwagen zur Überfahrt nach Romanshorn auf Boote verladen wurden. 





Einmal einen Tag ganz in Ruhe nur Spiegelungen auf dem Wasser fotografieren, das wäre mal schön…





Später gab es das erste "Freilufteis" der Saison und abends war zuhause wenigstens der Dachgarten schneefrei, alles schön angetaut und dann frei geräumt. 

Donnerstag, 5. März 2015

Es soll ja wärmer werden...

Ein Blick in den Garten am 5.03. 

Ohne weiteren Kommentar…es soll ja wärmer werden - hoffentlich auch im Allgäu! 







Ich hoffe, bei euch sieht es anders aus!