Nur ein ganz kurzer Post, aber das muss ich eintragen weil es sooo gut war:
Gegrillter Kürbis mit Linsencurry - ein ideales Wintergericht!
Der Lieblingskoch hat die Zutaten mangels Verfügbarkeit leicht geändert - auf Korianderblatt und Spinat mussten wir verzichten, statt Hokkaido gab es Butternut Kürbis (vermutlich eine Verbesserung) und statt De Puy Linsen waren es Beluga Linsen, mit Sicherheit keine Verschlechterung.
Das Originalrezept findet ihr auf dem tollen Foodblog Krautkopf - zum Nachkochen eindringlich empfohlen!
So long,
Barbara
Dies ist mein virtuelles Tagebuch - hier dreht es sich um Gärten und Pflanzen, Ausflüge und Reisen, um Kultur und Kulinarisches… die Reiter unter dieser Überschrift führen auf meine anderen Seiten
Sonntag, 24. Januar 2016
Freitag, 22. Januar 2016
Die Krippen von Cerreto Guidi - Kategorie verschiedene Materialien
Was den Krippenweg von Cerreto Guido für uns so speziell gemacht hat, waren weniger die - wenn auch zum Teil sehr eindrucksvollen - Krippen der Kategorie "Tradizionale", sondern die teils wirklich etwas bis sehr verrückten Modelle aus allerlei verschiedenen Materialen. Da gab es welche aus Knöpfen, aus Pasta, aus Weinflaschen und aus Wäscheklammern und aus Windeln. Nicht alle Materialien führten zu überzeugenden Ergebnissen, aber doch überraschend viele.
Auch in der Kategorie "Bambini" wurde mit vielen Zutaten experimentiert. Die Realisierung aus Knetmasse erschliesst sich nur aus dem Zusammenhang, immerhin wird hier deutlich, das schon die Kleinsten an die hohe Kunst der Krippengestaltung herangeführt werden.
Bei dieser "Bambini" Krippe fällt mir zunächst als Titel "Invasion der Mignons" ein. Aber schaut mal wie Marias Augen strahlen!
Die Meeresfrüchte-Krippe hat das Material nicht wirklich durchgezogen - Kleidung aus Tang und Algen und ein Schleier aus Fischernetzen wären doch passender gewesen, oder?
Diese Krippe würde einen Preis für den Rahmen verdienen - dahinter eine der beiden in einem alten Fernsehgerät.
Der Region verpflichtet ist diese große Krippe aus Olivenholz - nicht nur vom Material her, sondern auch wegen der Details aus der regionalen Landwirtschaft. Diese Krippe hatte einen eigenen Raum und war animiert - die Hühner im Stall zum Beispiel pickten nach Futter.
Bei der Krippe aus Wäscheklammern zeigt sich, dass das Material nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten zulässt.
Die Pasta-Krippe lässt viel mehr Details zu
Etwas gespenstisch mutet diese Krippe aus Windeln an. Mir hat sie in Ausführung und Wirkung aber sehr gut gefallen.
Zwei weitere Krippen mit regionalem Bezug - die eine aus Kork, die andere selbsterklärend und mit dem Titel "Pro Loco" versehen.
Erstaunlich, was für Darstellungsmöglichkeiten Knöpfe bieten! Und Gürtelschnallen… Oberbegriff Nähzubehör.
Die wohl faszinierendste Krippe von allen - und auch die größte - war diese gestrickte Krippe, die "Presepe dell'Uncinetto". Fünfzig Frauen und zwei Männer haben ein Jahr daran gearbeitet. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier nicht nur die biblische Szene, sondern auch die handwerkliche und landwirtschaftliche Tradition der Toskana dargestellt. Auch jeder einzelne Zaunpfahl ist hier gestrickt. Im Ausstellungsraum war es brechend voll - und laut vor Ausrufen des Entzückens. Man musste aufpassen, dass einem nicht die Kamera bzw. das Handy aus der Hand geschlagen wurde.
Mangold und Radicchio in dem Gemüsegarten sind eindeutig zu erkennen, links vermutlich der Schwarzkohl.
Zum Abschluss noch ein paar winzige "Krippen aus aller Welt"
Auch in der Kategorie "Bambini" wurde mit vielen Zutaten experimentiert. Die Realisierung aus Knetmasse erschliesst sich nur aus dem Zusammenhang, immerhin wird hier deutlich, das schon die Kleinsten an die hohe Kunst der Krippengestaltung herangeführt werden.
Bei dieser "Bambini" Krippe fällt mir zunächst als Titel "Invasion der Mignons" ein. Aber schaut mal wie Marias Augen strahlen!
Die Meeresfrüchte-Krippe hat das Material nicht wirklich durchgezogen - Kleidung aus Tang und Algen und ein Schleier aus Fischernetzen wären doch passender gewesen, oder?
Diese Krippe würde einen Preis für den Rahmen verdienen - dahinter eine der beiden in einem alten Fernsehgerät.
Der Region verpflichtet ist diese große Krippe aus Olivenholz - nicht nur vom Material her, sondern auch wegen der Details aus der regionalen Landwirtschaft. Diese Krippe hatte einen eigenen Raum und war animiert - die Hühner im Stall zum Beispiel pickten nach Futter.
Bei der Krippe aus Wäscheklammern zeigt sich, dass das Material nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten zulässt.
Die Pasta-Krippe lässt viel mehr Details zu
Etwas gespenstisch mutet diese Krippe aus Windeln an. Mir hat sie in Ausführung und Wirkung aber sehr gut gefallen.
Erstaunlich, was für Darstellungsmöglichkeiten Knöpfe bieten! Und Gürtelschnallen… Oberbegriff Nähzubehör.
Die wohl faszinierendste Krippe von allen - und auch die größte - war diese gestrickte Krippe, die "Presepe dell'Uncinetto". Fünfzig Frauen und zwei Männer haben ein Jahr daran gearbeitet. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier nicht nur die biblische Szene, sondern auch die handwerkliche und landwirtschaftliche Tradition der Toskana dargestellt. Auch jeder einzelne Zaunpfahl ist hier gestrickt. Im Ausstellungsraum war es brechend voll - und laut vor Ausrufen des Entzückens. Man musste aufpassen, dass einem nicht die Kamera bzw. das Handy aus der Hand geschlagen wurde.
Mangold und Radicchio in dem Gemüsegarten sind eindeutig zu erkennen, links vermutlich der Schwarzkohl.
Zum Abschluss noch ein paar winzige "Krippen aus aller Welt"
Samstag, 16. Januar 2016
Der Krippenweg in Cerreto Guidi
Wie im letzten Post schon erwähnt sind wir auf den Krippenweg in Cerreto Guidi rein zufällig gestoßen. Schon beim Weg Richtung Zentrum fielen uns die immer noch weihnachtlich und gleichförmig dekorierten Türstöcke auf, blechern hallten Weihnachtslieder durch die Straßen.
Kurz darauf die ersten Krippen und ein Plakat dass uns aufklärte - wir befanden uns auf der "Via die Presepi di Cerreto Guidi", der weihnachtlichen Krippenstraße der Stadt.
Es gab Krippen vor den Fenstern, hinter den Fenstern, als Kranz am Türgitter, als "Vogelhäuschen" über der Tür, naheliegend viele Krippen in Schaufenstern, in Wandnischen (die oben ist ein Teil des monumentalenTreppenaufgangs zur Medici Villa), Krippen in Hinterhöfen, in Kellern, Garagen, leer geräumten kleinen Läden, in mindestens zwei Kirchen und in einem alten Weinkeller. Manche hatten spezielle Gehäuse wie ein altes Weinfass einen Fernseher (davon sahen wir zwei).
Insgesamt waren es mehr als 120, vielleicht sogar etwa 150 verschiedene Krippen - von winzig (eine der kleinen passte in ein Vogelnest) bis zu raumfüllend.
Eine der größten und detailreichsten Krippen war im Turm der Kirche San Leonardo hinter der Medici Villa aufgebaut, nur ein unscheinbares Treppchen führte dort hinauf. Als einzige Krippe war diese mit einer Metallplatte versehen, alle anderen waren mit Nummern auf Papierzetteln gekennzeichnet. Aus dieser Krippe stammt auch der "Pizzabäcker" vom letzten Post, hier noch mal von einer anderen Seite abgebildet.
Der Coop würdigte mit der Krippe im Schaufenster seine Mitarbeiter, nur Maria und Josef waren mit historischen Gesichtern ausgestattet.
Diese schlichte kleine Krippe stand im Schaufenster eines ortsansässigen Architekten, der uns noch einen guten Tipp für eine spektakuläre "gestrickte Krippe" gab.
Die meisten der oben gezeigten Krippen stammen aus der Kategorie "Tradizionale", daneben gibt es noch die Kategorie "Bambini" und "Materiali vari e recupero" (diverse und recycelte Materialen). Die stelle ich extra vor, sonst wird es zu viel auf einmal. Unten ein Beispiel für die Kategorie "Bambini" in einer Gruppenaustellung in einer der Kirchen, gefertigt von Schülern der Klassen Fünf A und B. Bei der Darstellung der eigentlichen Weihnachtszene wollten die Lehrer wohl kein Risiko eingehen, nur die Gestaltung des Hintergrundes blieb den Schülern überlassen.
Die Krippenausstellung begann mit der offiziellen Eröffnung des Concorso (Wettbewerb) "La Via dei Presepi di Cerreto Guidi" und der Öffnung der "Casa di Babbo Natale" auf dem Platz gegenüber der Villa am 6.12.2015 und endete mit dem Besuch der Befana (siehe auch La Befana bei "Mein Italien")
Weitere Krippenwege gibt es in Castelfiorentiono bei Florenz und in San Miniato bei Pisa, der Krippenweg in Cerreto Guidi ist nach Angaben im Prospekt der größte in Italien.
Mehr Informationen auch über einzelne Krippen in weiteren Städten, das Krippenmuseum in Usigliano die Lari (bei Pisa) gibt es bei Terre di Presepi, dazu gibt es auch eine Facebook Seite.
La Via dei Persepi di Cerreto Guidi hat eine eigene Seite auf FB.
Man könnte also einen ganzen Weihnachtsurlaub in der Toskana zu demThema "Krippenbesuche" verbringen.
Die phantasievollen Krippen aus verschiedenen Materialen von Knetmasse über Muscheln, Knöpfen, Kork zu Strickwaren gibt es dann vermutlich ab morgen hier zu sehen…
Kurz darauf die ersten Krippen und ein Plakat dass uns aufklärte - wir befanden uns auf der "Via die Presepi di Cerreto Guidi", der weihnachtlichen Krippenstraße der Stadt.
Es gab Krippen vor den Fenstern, hinter den Fenstern, als Kranz am Türgitter, als "Vogelhäuschen" über der Tür, naheliegend viele Krippen in Schaufenstern, in Wandnischen (die oben ist ein Teil des monumentalenTreppenaufgangs zur Medici Villa), Krippen in Hinterhöfen, in Kellern, Garagen, leer geräumten kleinen Läden, in mindestens zwei Kirchen und in einem alten Weinkeller. Manche hatten spezielle Gehäuse wie ein altes Weinfass einen Fernseher (davon sahen wir zwei).
Insgesamt waren es mehr als 120, vielleicht sogar etwa 150 verschiedene Krippen - von winzig (eine der kleinen passte in ein Vogelnest) bis zu raumfüllend.
Eine der größten und detailreichsten Krippen war im Turm der Kirche San Leonardo hinter der Medici Villa aufgebaut, nur ein unscheinbares Treppchen führte dort hinauf. Als einzige Krippe war diese mit einer Metallplatte versehen, alle anderen waren mit Nummern auf Papierzetteln gekennzeichnet. Aus dieser Krippe stammt auch der "Pizzabäcker" vom letzten Post, hier noch mal von einer anderen Seite abgebildet.
Der Coop würdigte mit der Krippe im Schaufenster seine Mitarbeiter, nur Maria und Josef waren mit historischen Gesichtern ausgestattet.
Diese schlichte kleine Krippe stand im Schaufenster eines ortsansässigen Architekten, der uns noch einen guten Tipp für eine spektakuläre "gestrickte Krippe" gab.
Die meisten der oben gezeigten Krippen stammen aus der Kategorie "Tradizionale", daneben gibt es noch die Kategorie "Bambini" und "Materiali vari e recupero" (diverse und recycelte Materialen). Die stelle ich extra vor, sonst wird es zu viel auf einmal. Unten ein Beispiel für die Kategorie "Bambini" in einer Gruppenaustellung in einer der Kirchen, gefertigt von Schülern der Klassen Fünf A und B. Bei der Darstellung der eigentlichen Weihnachtszene wollten die Lehrer wohl kein Risiko eingehen, nur die Gestaltung des Hintergrundes blieb den Schülern überlassen.
Die Krippenausstellung begann mit der offiziellen Eröffnung des Concorso (Wettbewerb) "La Via dei Presepi di Cerreto Guidi" und der Öffnung der "Casa di Babbo Natale" auf dem Platz gegenüber der Villa am 6.12.2015 und endete mit dem Besuch der Befana (siehe auch La Befana bei "Mein Italien")
Weitere Krippenwege gibt es in Castelfiorentiono bei Florenz und in San Miniato bei Pisa, der Krippenweg in Cerreto Guidi ist nach Angaben im Prospekt der größte in Italien.
Mehr Informationen auch über einzelne Krippen in weiteren Städten, das Krippenmuseum in Usigliano die Lari (bei Pisa) gibt es bei Terre di Presepi, dazu gibt es auch eine Facebook Seite.
La Via dei Persepi di Cerreto Guidi hat eine eigene Seite auf FB.
Man könnte also einen ganzen Weihnachtsurlaub in der Toskana zu demThema "Krippenbesuche" verbringen.
Die phantasievollen Krippen aus verschiedenen Materialen von Knetmasse über Muscheln, Knöpfen, Kork zu Strickwaren gibt es dann vermutlich ab morgen hier zu sehen…
Donnerstag, 14. Januar 2016
Besuch in Cerreto Guidi
Seit gut einer Woche sind wir aus unserem Winterurlaub in der Toskana zurück und nun gibt es meinen ersten Blogeintrag des noch sehr frischen Jahres.
Das Städtchen Cerreto Guidi liegt etwas über 40 Km westlich von Florenz. Ob es schön ist wurde ich heute gefragt… nun ja, so richtig "schön" eigentlich nicht. Aber dennoch auf jeden Fall einen Besuch wert!
Der vorletzte Urlaubstag war vom Wetter her sehr durchwachsen, es war Regen angekündigt und kein Tag für eine große Unternehmung. Sehr passend für eine kleine Stadtbesichtigung und vor allem eine sehenswerte Medici-Villa. Auch der Stadtplan von Cerreto Guidi sah interessant aus - wie so viele toskanische Städte auf einem Hügel gelegen bzw. von der Kuppe an hügelabwärts bebaut mit entsprechender Straßenführung. Und ganz oben keine Burg, sondern besagte Villa.
Die Villa Medici von Cerreto Guidi (der Link geht zu Wikipedia, wer da mehr wissen will…) wurde um 1555 als "eher einfaches Jagdschloss" erbaut, vorher stand dort die Burg der Grafen Guidi.
Bekannt ist sie vor allem wegen der mächtigen (imposanten, aber nicht wirklich schönen) Freitreppe.
Der letzte private Besitzer der Villa vermachte sie dem italienischen Staat unter der Auflage, sie innerhalb von 15 Jahren zu renovieren und sie zu einem Museum zu machen. Bei Nichterfüllung dieser Auflage sollte sie in den Besitz der Familie zurück gegeben werden.
Heute beherbergt sie ein Jagd- und Regional Museum, das jeden Tag bei freiem Eintritt geöffnet ist.
Genau gegenüber bietet sich folgende Ansicht - eine Bude mit Briefkasten für Schreiben an das Christkind, dahinter zentral positioniert das örtliche Kriegerdenkmal. Ich nehme an, die Bude wird spätestens Ende Januar wieder abgebaut.
Oben ein Stich von Giuseppe Zocchi, angefertigt 1744.
Die Wandgemälde - neoklassizistische Fresken aus dem 19. Jahrhundert- bezeugen, dass die Sehnsucht nach gehobener Landidylle kein Phänomen der heutigen Zeit ist.
Ein Raum ist den vier Jahreszeiten gewidmet, die in großartigen Wandteppichen dargestellt werden. Das Bild zeigt den Herbst, das Paar im Vordergrund macht wohl gerade Pause von der anstrengenden Arbeit. Die Beschreibung gab es nur in italienisch ("Autunno, arazzo, 1637, disegno di Jan van der Straet, detto Giovanni Stradano, Bruges 1523 - Firenze 1605, cartone die Michelangelo Ginganelli, Dettignano 1558 circa - Firenze 1635, tessitura di Pietro Févère"). Wer sagt mir, welcher der Herren da genau was gemacht hat? Die Umbenennung des Jan van der Streat klingt schon mal sehr poetisch.
Mein erster Gedanke beim Betreten dieses Saals war "großzügiges Herrenzimmer", aber die Führerin klärte uns auf, dass dies der Ballsaal war. Das eigentümliche Sofa in der Mitte diente zur Präsentation der Damen. Die üppigen Gemälde an den Wänden lassen darauf schließen, dass hier außer Tanz auch noch andere Vergnügungen zumindest "angedacht" waren.
Im Zimmer der Isabella de Medici (wann werde ich mich wohl daran gewöhnen, dass "camera" im Italienischen nicht Kamera bedeutet? Diese heißt "Macchina fotografica").
Isabella war kein langes Leben vergönnt - in unserem Reiseführer stand, sie sei in der Villa "unter ungeklärten Umständen" ums Leben gekommen. Um ihren Tod ranken sich zahlreiche Gerüchte und Geschichten.
Im oberen Stockwerk gibt es zwei Loggien mit Blick in den Garten (merke - unbedingt im Frühling zur Wisterienblüte wiederkommen). Die Tür führt direkt zu einer Empore in der neben der Villa liegenden Kirche.
Die Rückseite des Areals, die linke Wand gehört zur Villa
Außerhalb der Villa bietet Cerreto Guidi auch ganz andere, profanere Ansichten.
Diese Kombination von Weihnachtsschmuck und abblätterndem Putz hatte es mir angetan…
Bemerkenswert ist, dass das Tourismusbüro gleichzeitig ein Weingeschäft ist - und zwar ein sehr gutes, wo ausschließlich Weine aus den umliegenden Weingütern verkauft werden. Nur die Öffnungszeiten sind etwas eigentümlich. Wir kamen zehn Minuten vor eins dort an und mussten uns sehr beeilen… die Ausbeute war dennoch so hoch, dass wir erstmal zurück zum Auto mussten um die Beute zu verstauen. Den ersten Proben nach hat es sich gelohnt.
Die Spiegelung auf der rechten Seite habe ich zufällig auch auf einem anderen Foto festgehalten.
Damit sind wir bei einem Thema, mit dem wir nicht gerechnet hatten - dem Krippenweg von Cerreto Guido, und der allein ist es wert dieses Städtchen in der Weihnachtszeit zu besuchen. Wir sind keine wirklichen Fans von Weihnachtsdeko, aber diese hier hat uns doch in den Bann gezogen. Wir sind den ganzen Krippenweg abgelaufen und waren fasziniert von der Phantasie und der Kunstfertigkeit der Aussteller. Mehr, viel mehr davon zeige ich in einem (oder zwei) gesonderten Beiträgen.
Manche der Krippen zeigen nicht nur die klassische Weihnachtsszene, sondern betten sie in detailgetreue regionale Miniaturen ein. Diese Pizzabäckerei ist nur ein Beispiel.
Apropos Pizzabäckerei, die meisten Lokale waren am Tag vor Dreikönig - in Italien "Befana" - geschlossen. Aber wir bekamen den Tipp, wo eine Bar zu finden ist - G & B di Giacomelli Patrizia, Via Roma 2 - , und das war zum Abschluss auch noch ein spezielles Erlebnis mit viel Lokalkolorit (das klingt jetzt nicht nett… sagen wir lieber "sehr authentisch" und so gar nicht touristisch). Eine Mischung aus Bar und Vereinsheim, eine schicke Theke, links ein paar hohe Tische an denen zwei alte Männer Zeitung lasen, rechts vom Eingang ein Bereich mit Fernseher, wo eine ganze Menge alter Männer Skispringen verfolgten, rechts neben der Theke eine Tür in einen großen Raum, sehr schlicht möbliert, in dem an einigen Tischen alte Männer Karten spielten. Den Tipp hatten wir übrigens von dem netten alten Mann, der auf eine der großen Krippen aufpasste…
Ich hätte zu gern gewusst, was die Frauen in der Zeit so trieben.
Ein gutes Neues Jahr euch allen...
#CerretoGuidi
Das Städtchen Cerreto Guidi liegt etwas über 40 Km westlich von Florenz. Ob es schön ist wurde ich heute gefragt… nun ja, so richtig "schön" eigentlich nicht. Aber dennoch auf jeden Fall einen Besuch wert!
Der vorletzte Urlaubstag war vom Wetter her sehr durchwachsen, es war Regen angekündigt und kein Tag für eine große Unternehmung. Sehr passend für eine kleine Stadtbesichtigung und vor allem eine sehenswerte Medici-Villa. Auch der Stadtplan von Cerreto Guidi sah interessant aus - wie so viele toskanische Städte auf einem Hügel gelegen bzw. von der Kuppe an hügelabwärts bebaut mit entsprechender Straßenführung. Und ganz oben keine Burg, sondern besagte Villa.
Die Villa Medici von Cerreto Guidi (der Link geht zu Wikipedia, wer da mehr wissen will…) wurde um 1555 als "eher einfaches Jagdschloss" erbaut, vorher stand dort die Burg der Grafen Guidi.
Bekannt ist sie vor allem wegen der mächtigen (imposanten, aber nicht wirklich schönen) Freitreppe.
Der letzte private Besitzer der Villa vermachte sie dem italienischen Staat unter der Auflage, sie innerhalb von 15 Jahren zu renovieren und sie zu einem Museum zu machen. Bei Nichterfüllung dieser Auflage sollte sie in den Besitz der Familie zurück gegeben werden.
Heute beherbergt sie ein Jagd- und Regional Museum, das jeden Tag bei freiem Eintritt geöffnet ist.
Genau gegenüber bietet sich folgende Ansicht - eine Bude mit Briefkasten für Schreiben an das Christkind, dahinter zentral positioniert das örtliche Kriegerdenkmal. Ich nehme an, die Bude wird spätestens Ende Januar wieder abgebaut.
Oben ein Stich von Giuseppe Zocchi, angefertigt 1744.
Die Wandgemälde - neoklassizistische Fresken aus dem 19. Jahrhundert- bezeugen, dass die Sehnsucht nach gehobener Landidylle kein Phänomen der heutigen Zeit ist.
Ein Raum ist den vier Jahreszeiten gewidmet, die in großartigen Wandteppichen dargestellt werden. Das Bild zeigt den Herbst, das Paar im Vordergrund macht wohl gerade Pause von der anstrengenden Arbeit. Die Beschreibung gab es nur in italienisch ("Autunno, arazzo, 1637, disegno di Jan van der Straet, detto Giovanni Stradano, Bruges 1523 - Firenze 1605, cartone die Michelangelo Ginganelli, Dettignano 1558 circa - Firenze 1635, tessitura di Pietro Févère"). Wer sagt mir, welcher der Herren da genau was gemacht hat? Die Umbenennung des Jan van der Streat klingt schon mal sehr poetisch.
Mein erster Gedanke beim Betreten dieses Saals war "großzügiges Herrenzimmer", aber die Führerin klärte uns auf, dass dies der Ballsaal war. Das eigentümliche Sofa in der Mitte diente zur Präsentation der Damen. Die üppigen Gemälde an den Wänden lassen darauf schließen, dass hier außer Tanz auch noch andere Vergnügungen zumindest "angedacht" waren.
Im Zimmer der Isabella de Medici (wann werde ich mich wohl daran gewöhnen, dass "camera" im Italienischen nicht Kamera bedeutet? Diese heißt "Macchina fotografica").
Isabella war kein langes Leben vergönnt - in unserem Reiseführer stand, sie sei in der Villa "unter ungeklärten Umständen" ums Leben gekommen. Um ihren Tod ranken sich zahlreiche Gerüchte und Geschichten.
Im oberen Stockwerk gibt es zwei Loggien mit Blick in den Garten (merke - unbedingt im Frühling zur Wisterienblüte wiederkommen). Die Tür führt direkt zu einer Empore in der neben der Villa liegenden Kirche.
Die Rückseite des Areals, die linke Wand gehört zur Villa
Außerhalb der Villa bietet Cerreto Guidi auch ganz andere, profanere Ansichten.
Diese Kombination von Weihnachtsschmuck und abblätterndem Putz hatte es mir angetan…
Bemerkenswert ist, dass das Tourismusbüro gleichzeitig ein Weingeschäft ist - und zwar ein sehr gutes, wo ausschließlich Weine aus den umliegenden Weingütern verkauft werden. Nur die Öffnungszeiten sind etwas eigentümlich. Wir kamen zehn Minuten vor eins dort an und mussten uns sehr beeilen… die Ausbeute war dennoch so hoch, dass wir erstmal zurück zum Auto mussten um die Beute zu verstauen. Den ersten Proben nach hat es sich gelohnt.
Die Spiegelung auf der rechten Seite habe ich zufällig auch auf einem anderen Foto festgehalten.
Damit sind wir bei einem Thema, mit dem wir nicht gerechnet hatten - dem Krippenweg von Cerreto Guido, und der allein ist es wert dieses Städtchen in der Weihnachtszeit zu besuchen. Wir sind keine wirklichen Fans von Weihnachtsdeko, aber diese hier hat uns doch in den Bann gezogen. Wir sind den ganzen Krippenweg abgelaufen und waren fasziniert von der Phantasie und der Kunstfertigkeit der Aussteller. Mehr, viel mehr davon zeige ich in einem (oder zwei) gesonderten Beiträgen.
Manche der Krippen zeigen nicht nur die klassische Weihnachtsszene, sondern betten sie in detailgetreue regionale Miniaturen ein. Diese Pizzabäckerei ist nur ein Beispiel.
Apropos Pizzabäckerei, die meisten Lokale waren am Tag vor Dreikönig - in Italien "Befana" - geschlossen. Aber wir bekamen den Tipp, wo eine Bar zu finden ist - G & B di Giacomelli Patrizia, Via Roma 2 - , und das war zum Abschluss auch noch ein spezielles Erlebnis mit viel Lokalkolorit (das klingt jetzt nicht nett… sagen wir lieber "sehr authentisch" und so gar nicht touristisch). Eine Mischung aus Bar und Vereinsheim, eine schicke Theke, links ein paar hohe Tische an denen zwei alte Männer Zeitung lasen, rechts vom Eingang ein Bereich mit Fernseher, wo eine ganze Menge alter Männer Skispringen verfolgten, rechts neben der Theke eine Tür in einen großen Raum, sehr schlicht möbliert, in dem an einigen Tischen alte Männer Karten spielten. Den Tipp hatten wir übrigens von dem netten alten Mann, der auf eine der großen Krippen aufpasste…
Ich hätte zu gern gewusst, was die Frauen in der Zeit so trieben.
Ein gutes Neues Jahr euch allen...
#CerretoGuidi
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