Freitag, 16. Januar 2015

Cardi, eine italienische Spezialität

Heute geht es weiter mit den Experimenten - kochen mit unbekannten Gemüsen!
Auch im Winter sieht man in jedem toskanischen  Garten diese Pflanze, von der ich nie sicher bin ob es sich um Artischocken oder Kardonen handelt. 



Artischocken kenne ich eher als größere Pflanze, deshalb nehme ich an, dass es sich bei dem oberen Bild um "Cardi" handelt.

Unten eine schön entwickelte Artischockenpflanze. Vielleicht ist diese hier ja zwei Jahre alt und die oben stehen im ersten Jahr.
Kardonen und Artischocken sind jedenfalls eng verwandt. Allerdings verwendet man bei den Kardonen die Stiele, nicht die Knospen.



Es gibt verschiedene Sorten von "Cardi", manche haben Stacheln und andere nicht. Die Stängel werden im Herbst lose zusammengebunden um sie zu bleichen. Manche Sorten sind arm an Bitterstoffen und können ohne diese Prozedur verwendet werden.

  
Wir haben am letzten Tag unseres Urlaubs Cardi auf dem Markt in Volterra gekauft und sie eine Woche später zuhause verarbeitet.

Es gab 'Parmigana cardi', überbackene Kardonen auf Tomatensoße. Ein zugegeben aufwändiges Rezept für engagierte Köche...


Die Stiele werden ähnlich wie Rhabarberstiele geputzt, dh. die äußeren Fasern werden abgezogen und dann werden die Stiele in etwa fünf bis zehn Zentimeter lange Stücke geschnitten, in Zitronenwasser "zwischengelagert", in einem speziellen Sud mit Mehlwasser gekocht,




 ... paniert,



  ... gebraten 


 ... mit der Tomatensoße in eine Auflaufform geschichtet, mit fein  geriebenem Parmesan bestreut, gebacken,


  mit Crostini angerichtet und genossen...



Die Cardi haben ein nur leicht bitteres, eher nussiges Aroma und das Gericht schmeckt sehr "rund", fruchtig und mild mit schöner Würze.

Hier ist der Link zum Rezept mit der genauen Anleitung: Gobbi in Parmigiana
Wer einen Garten in einer nicht allzu kühlen Gegend hat und mit dem Anbau experimentieren möchte, Saatgut gibt es hier. Die Pflanzen brauchen ein mildes, feuchtes Klima und viel Platz - etwa einen Quadratmeter pro Pflanze.

6 Kommentare:

  1. Danke für die Anregung. Ich habe letztes Jahr Cardi angebaut. Verwendet habe ich allerdings noch nicht viel. da ich noch so viele andere gute Dinge im Garten hatte. Nun bin ich gespannt wie sie den Winter überstehen. Im Moment sind nur die großen Blätter erfroren. Innen wachsen sie aber schon wieder weiter. Ich wohne leider nicht in einer Gegend mit besonders mildem Klima.
    Grüße von Marie

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    1. Hallo Marie, ich glaube wenn die den Winter überstehen werden sie im zweiten Jahr blühen - dann hast du sehr schöne Zierpflanzen! Wie kalt wird es denn bei dir im Winter?

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    2. Es ist hier nicht ganz rau aber auch nicht mild. Ich hoffe, die Cardi überleben. Dann werde ich Euch Bilder auf dem Blog zeigen. Da ich selbst gesät habe, habe ich mehrere Pflanzen. Wenn die alle blühen sieht das bestimmt toll aus.

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    3. Dann wünsche ich dir viel Erfolg damit, ich hoffe deine Bilder entgehen mir dann nicht! Zur Zeit schaue ich mir neue Blogbeiträge meist über "Bloglovin" an weil es so schön übersichtlich ist, bist du da mit deinem Blog dabei?

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  2. Das sieht ja lecker aus. Cardi wäre mir auch lieber als Artischocke, da ich es bestimmt nicht über's Herz bringen würde, mir die schönen Blüten entgehen zu lassen, indem ich die Knospe ernte.
    Aber leider hätte ich wohl für beides keinen Platz mehr.
    VG
    Elke

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    1. Der Platz wäre auch bei mir der begrenzende Faktor, aber wenn ich mal zu einer Cary-Pflanze komme, werde ich es mit einem großen Topf versuchen, der passt immer noch irgendwo hin! Liebe Grüße, Barbara

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