Panforte ist eine Spezialität aus Siena, ursprünglich ein Weihnachtsgebäck, das es heute aber in der Gegend das ganze Jahr über zu kaufen gibt. Es wie in vielen Rezepten als "Kuchen" zu bezeichnen ist etwas irreführend. Panforte ist so gehaltvoll, dass man es eher als eine große Praline in Tortenform ansehen und es in kleinsten Portionen als Dessert genießen sollte.
Das Rezept stammt aus dem Mittelalter, die älteste erhaltene Aufzeichnung stammt aus einer 1205 verfassten Handschrift aus der Abtei von Montecelso. Wer weiss, vielleicht hatten die Etrusker schon Rezepte für diese Süßigkeit?
Letztes Jahr auf der "TASTE" (siehe Italienische Genüsse auf der "TASTE" in Florenz) haben wir der süßen Versuchung noch widerstanden (warum eigentlich? - Ach ja, da brachten wir noch etliche Kilo mehr auf die Waage...
In San Gimigniano gibt es das fast in jedem zweiten Schaufenster - diese Pasticceria stellt es nach eigenen Rezepten her und nennt es "Torta Etrusca", "Mandorlato"…
Dieses Mal haben wir zugeschlagen und eine Auswahl verschiedener Sorten zum Vergleich eingekauft:
Panforte Margeritha
Die klassische Version: mit Mandeln, Zucker, Orangeat und Zitronat, (etwas) Weizenmehl, Honig, toskanischen Gewürzen (Koriander, Nelke, Ingwer, Zimt, Pfeffer...), natürlichen Geschmacksstoffen (??) und als Boden Oblaten
Panforte Nero
Mandeln, Zucker, Orangeat und kandierte Melonenschale anstelle von Zitronat, restliche Zutaten gleich, zusätzlich Kakao, mit Kakao bepudert
Panforte "Panpepato"
wie Panforte Nero, aber ohne Kakao sondern deutlich Muskatnuss, schmeckt etwas pfeffrig, extrem lecker zu einer Tasse Tee...
Torta di Siena
"Torta ficci e nocce"
Feigen 30%, Walnüsse 30%, Zucker, Weizenmehl, Honig, Zimt und Muskatnuss - geschmacklich etwas ganz anderes, aber nachdem sowohl Feigen als auch Walnüsse zu meinen Favoriten zählen schmeckt es mir besonders gut.
Von links: Panforte Margeritha, Panpepato, Panforte Nero |
Torta di Siena "fichi e noci " |
Man bekommt Panforte in der Toskana ab etwa 20,- Euro pro Kilo, ein Preis der auf Grund der hochwertigen Zutaten relativ günstig ist. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, es vor Ort einzukaufen oder sich mitbringen zu lassen, lohnt sich die Eigenherstellung.
Der Link führt zu einem Rezept für Panforte auf dem schönen Foodblog
"Zucker, Zimt und Liebe"
Unsere Vorräte sind inzwischen stark geschrumpft, vielleicht hat der Küchenchef ja bald wieder Lust auf ein Experiment…
Beste Grüße,
Barbara
halo!
AntwortenLöschenWirklich guter Artikel und super Tolle Bilder! Ich bin hungrig :P Das Italien ist fantastisch, ich mag panforte Nero! Heute wird ich diese Perle für meine Frau probieren! Danke für dieses leckere Rezept. Wenn Sie interessiert sind, finden Sie Vertiefungen über das Italien und seine spezielle Erzeugnisse
http://www.bravoreisen.com/erzeugnisse-der-romagna.html
Zum Wohl
Karl