Freitag, 27. Februar 2015

Landschaft satt - wandern bei Tavarnelle Val di Pesa und Barberino Val d' Elsa

Gerade habe ich einen unfertigen Post gefunden, der immer noch auf "Entwurf" stand. Zu dumm, dass man die Posts nicht zurückdatieren kann… Aber warum nicht im Februar an den Urlaub denken? Diese Wanderung ist mir noch gut im Gedächtnis. Weil sie so schön war, und auch so verdammt anstrengend. Wir hatten zu wenig Wasser dabei, dafür hat der kühle Weisswein am Ziel selten so gut geschmeckt.

3.04.2014

Von Tavarnelle Richtung Barberino sind wir durch ein besonders schönes Tal gelaufen, das wie ein Landschaftspark wirkt. 
Hier liegt ein interessantes biologisches Weingut - wer mal gucken will: Vini la Spinosa
Von Barberino aus wollten wir nicht den kürzesten Weg über die Straße zurück und entschieden uns für den vermeintlich mittellangen Weg. Der lange war mir für meine noch sehr mittelprächtige Kondition zu viel. 





Was für ein schönes Tal...

Sieht doch eigentlich ganz übersichtlich aus…und "Planimetria Generale" hört sich durchaus vertrauenswürdig an.




Wir landeten nach einer Weile vor einem unpassierbaren Zaun, wollten das abgesperrte Gelände umrunden um dann etliche Kilometer später von einer ausgedehnten Brombeerhecke zu stehen. 

Es sumselt und brumselt

Der Meister war auch schon hier!

Ein rustikales Country-Ressort



Spinosa heisst Stachelschwein, was man sich bei dem Logo ja denken kann. 





Zwischendurch gab es für Stephan massiven Bürostress…Notruf von zuhause




Hier lebt ein Pflanzensammler! Sumpfiris in Betonbecken - könnte ich ja vielleicht auch mal probieren.



Wir liefen ein Stück zurück um die Brombeeren zu umgehen und standen wiederum einige Kilometer weiter statt vor dem gesuchten Wanderweg vor den hohen Zäunen einer Freiland-Schweinefarm. Am Ende des Geländes fand sich eine Möglichkeit, über den Zaun zu kommen und an einem Stallgebäude vorbei wieder auf einen befestigten Weg. Ein recht knurriger telefonierender Schweinebauer wies uns die Richtung zum nächsten Ort.



Hier die Überraschung des Tages: Schweine in Freilandhaltung! Und überall diese kleinen Hütten - so sollten Schweine leben dürfen. Nur schade, dass der auf der Karte eingezeichnete Durchgang schlichtweg okkupiert wurde.




Wir waren fast wieder auf der Höhe von Barberino, entschieden uns dann aber wiederum für die landschaftlich reizvollere Route über Tignano. In dem kleinen Straßendorf scheint die Zeit ungefähr in den 50er Jahren stehen geblieben zu sein. 






Kurz vor der Rückkehr nach Tavarnelle kann man sich das Leben in der Renaissance vorstellen. Wie viel sich an diesem Platz wohl seitdem verändert hat? Wer in diesem Gehöft wohl schon alles gelebt hat im Lauf der Jahrhunderte? Dieser Platz zieht mich magisch an, aber die Füße wollen nicht mehr weiter. Und dann müsste man ja auch noch rüber schwimmen… dieses Mal nicht! 




Die ersehnte kleine Bar gab es leider erst wieder in Tavarnelle am Marktplatz, aber da haben wir eine richtig nette erwischt. Nach etwas mehr als 21 Kilometern Fussmarsch waren wir ziemlich durch.
Am nächsten Tag war ich immer noch platt, außer essen, lesen, dösen und ein Ausflug ins Dorf war ich zu nichts zu bewegen.



Das wäre doch mal was zum ausprobieren

Endlich geschafft, und schnell die Schuhe runter! 

Donnerstag, 26. Februar 2015

Gartenrundgang im Februar

Seit etwa zwei Wochen hör ich bei meinen Gartenfreunden ständig was von "Frühling". Die Schneeglöckchenmanie greift rapide um sich, am Wochenende werden hunderte von Kilometern zum nächsten Galanthus-Event zurückgelegt… Wenn das so weitergeht, dann werde ich wohl doch irgendwann vom Schneeglöckchenwahn infiziert werden. Bis jetzt wehre ich mich hartnäckig dagegen. Eine großblütige Sorte habe ich allerdings im letzten Frühjahr schon erstanden (Galanthus elwesii Maidwell 'L' von Evolution Plants). Und gefüllte möchte ich auch noch, und vielleicht eine mit Gelb statt Grün, aber nicht so eine wie dieses Exemplar (Galanthus plicatus ‘Golden Fleece’), das letzte Woche für umgerechnet 1895,88 Euro bei Ebay versteigert wurde...
Währenddessen ruht  mein Garten noch unter einer soliden Schneedecke, die seit heute an manchen Stellen ein klein wenig löchrig geworden ist.



Die ersten Bilder sind am 16. Februar aufgenommen, da ist wirklich tiefster Winter - sonnig und krachig kalt wie es sich für das Allgäu gehört. Oben mal ein Blick in die nähere Umgebung - im Sommer ist von dem Hochhaus hinter der dann grünen Birke nicht so viel zu sehen, jedenfalls nicht aus dieser Perspektive.




Was hier ein wenig nach Friedhof aussieht ist das Taglilienbeet. Die Erhebung kommt vom Schneckenblech. Im Sommer ist hier am längsten Sonne, im Winter steht sie zu tief und das Beet liegt fast den ganzen Tag im Schatten.


Der Mangold im runden Hochbeet hat den Winter ganz gut überstanden.


Die Herbstanemone hat tatsächlich bis jetzt ihre puscheligen Samenstände behalten.



Catwalk an Buchshecke Mitte Februar (die Rechtschreibkorrektur will statt dessen immer Bauchspecke!)


Nachbars Thujahecke hat die Schneelast abgeladen und meine Rosen geplättet…


Hier sieht es auch nicht wirklich gut aus, da hat sich schon fast eine kleine Höhle gebildet - der Phlox 'Uspech' hingegen steht immer noch wie eine Eins.


Jetzt kommen Bilder von heute 






Der Weg zum Kompost - da kommt schon wieder der Rasen durch




Sonst bin ich ja nicht so der Fan von Gartendeko, aber diesen Piepmatz finde ich einfach schön. Er stammt aus der Gärtnerei Bastin… Sommererinnerungen…


Auch unter dem kleinen Tischchen neben dem Zwetschenbaum schimmert es schon grün!



Die Sitzmöbel sind noch nicht einsatzfähig - es taut und friert, friert und taut und vereist wieder…
Und ich kann es kaum glauben, hier gibt es wirklich und tatsächlich auch schon die ersten Schneeglöckchen! Ob ich nicht vielleicht doch...




Mit den ersten Blüten im Garten erkläre ich die Saison hiermit offiziell für eröffnet! 

Dienstag, 17. Februar 2015

Die Rosenmontagsimproshow

Am Montag habe ich mal wieder meine Lieblingsschauspieler auf der Bühne erlebt. Jedenfalls drei davon…und wieder habe ich so viel gelacht wie sonst vermutlich im ganzen Jahr nicht. Wer noch nie im Improtheater war, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt, gönnt euch den Spaß! Es gibt solche Gruppen in vielen größeren und in etlichen kleinen Städten. 
Was ich an "Impro" liebe - die absurden Situationen, den Mut und den Witz der Protagonisten auf der Bühne, den Zusammenhalt und die Hingabe der Mitglieder solcher Gruppen, die sich gegenseitig auf der Bühne zu Höchstleistungen anspornen, sich so intensiv auf einander einlassen wie es sonst nur Menschen in extremen Situationen tun…nun ja, es ist wohl extrem, sich ohne Drehbuch, Regie und Souffleur auf die Bühne zu stellen und sich quasi "ohne Netz und doppelten Boden" dem Publikum stellen. Ich bewundere sie haltlos… wünsche mir manchmal sehr, in irgend einer Art auch Teil eines solchen Teams zu sein, aber für Tanz und Theater fehlt mir leider das Talent. Mit der Kamera dabei zu sein und diese vergänglichen, intensiven  Momente einzufangen macht aber auch viel Freude. 
Allgäuweit ist diese Truppe einfach der Hammer. Wie schon der Name sagt - DAS Allgäu-Ensemble
Auf Wunsch auch außerhalb der Heimat...





Schräg, morbide, dennoch zum Schreien komisch - "die drei Toten". An diesem Abend bestimmte das Publikum wer woran stirbt und wo das Ganze stattfinden soll. Norman verliert als Jack Bauer den Kopf, Nadine wird ihre Liebe zu Croissants zum Verhängnis, Monika wird auf dem Dach des weißen Hauses von einer Schneelawine begraben...




An diesem Abend sind auch die Musiker zu Schalk aufgelegt…
Rauch und Hörmann kann man auch buchen…auf der Seite von Daniel Rauch kann man mal reinhören.



Ob einer der drei Schauspieler des Abends tatsächlich "Der englische Patient" oder "Wenn der Postmann zweimal klingelt" gesehen hat? Die eigenwillige Crossover -Variante lässt daran zweifeln - dennoch eine herrliche Interpretation aus beiden Titeln...


Die mörderische Krankenschwester wird durch eine spontane Tupperparty von ihrer eigentlichen Mission abgelenkt...



Hier ist Norman auf Mission auf dem Mond - und es laufen im plötzlich die letzen Ponys vor die Kamera…


 sieht aus als würde er gern nach Hause telefonieren…


Können diese Augen lügen? Und wie, denn sonst wäre er kein guter Schauspieler...



Wer kennt Improgruppen an seinem Wohnort? Unbedingt antesten! Ob sie so gut sind wie diese kann ich aber nicht versprechen...